Nein, unser erster Blog-Beitrag wird keine Musikrezession, auch wenn es sich bei der Künstlerin und Ihrer neusten CD sicher lohnen würde.

Es soll vielmehr darum gehen, wie wir unserer Musikszene in diesen schwierigen Zeiten unterstützten können.

Dieses kleine Beispiel, das ich beschreiben möchte, ist wirklich klein, ja sogar extrem klein und auch nicht auf unseren Mist gewachsen, sondern fiel uns förmlich in den Schoß, wie die drei Nüsse für Aschenputtel. Ach nein, Weihnachten ist ja schon vorbei ;-).

Allerdings begab es sich in der Weihnachtszeit, als bei uns im HiFi-Laden das Telefon klingelte.

Am Apparat war eine sehr sympatisch klingende, nette Frau. Alleine das ist schon eher selten, nein, nicht dass jemand nettes anruft :-), sondern, dass im Laden Frauen anrufen. Wie wir alle wissen, ist die HiFi Szene immer noch sehr männerlastig.

Die Frau fragte mich, ob wir in unserem Geschäft auch Musik (CDs) verkaufen. Ich dachte, oh keine Kundin, sondern jemand, der Dir etwas verkaufen möchte.

Ich antwortete, dass wir allerdings nur eine sehr kleine Auswahl an Schallplatten und CDs hier hätten, da wir einen Termin-Wohnraumstudio sind und wir diese angebotene Musik nur als zusätzlichen Service für unsere Kunden anbieten.

Die aparte Dame stellte sich als Nini Funke vor, welche uns Ihre neue CD anbieten wollte.

Irgendetwas sagte mir der Name, aber ich wusste nicht gleich was. Sie erzählte mir sodann, dass sie eine Konzertpianistin sei und dass es sich um ihre dritte Veröffentlichung handelt, auf der sie "Fantasie op.49 von Frédéric Chopin", "vier lyrische Stücke von Edvard Grieg" und "Bilder einer Ausstellung" von Modest Moussorgcsky eingespielt habe.

Wir unterhielten uns auch kurz über die schwierige Situation für die Musikszene, ohne dass ein Wort der Klage von ihr kam.

Ich finde es einfach großartig, wenn Menschen die gegebene Situation annehmen und das Beste daraus machen. In diesem Fall, dass jemand neue Vertriebswege eröffnet und den Hörer in die Hand nimmt und schaut, welche Möglichkeiten es gibt.

Ich finde, dass wir alle - auch der Handel - von solchen Menschen lernen können. 

Ich signalisierte Ihr, dass ich von meiner Seite aus gerne Ihre Musik ins Programm nehme, dass wir als kleiner Laden allerdings sehr limitiert sind und nicht so viele Ihrer CDs verkaufen könnten. Das war für sie überhaupt nicht das Thema und so haben ich direkt einige ihrer CDs bestellt.

Und wo ist jetzt die WIN WIN Situation? Ganz einfach, für uns liegt der Gewinn darin, dass ich eine nette Künstlerin und vor allem Ihre Musik kennenlernen durfte. Die CD ist nämlich richtig klasse. Nicht nur der Klang ist prima, sondern die Künstlerin hat die mir bekannten Stücke sehr liebevoll interpretiert. Und als kleines Schmankerl, sind alle unsere Exemplare handsigniert.